Jedes Produkt durchläuft in einem Unternehmen eine Vielzahl von Prozessen, die durch unterschiedliche Mitarbeiter abgearbeitet werden. Doch wie bringe ich in all die teilweise selbstverständlichen Prozesse eine Struktur hinein? Und die wichtigste Frage dabei: Wieso ist ein einheitlicher, strukturierter Prozess überhaupt wichtig für mich und mein Unternehmen? Diesen Kernfragen widmeten sich die 13 Teilnehmer des Basisworkshops Prozesse verstehen lernen am 22.08.2018 in der Experimentier- und Digitalfabrik der TU Chemnitz.

Im Mittelpunkt steht die interaktive Gruppenarbeit zum selbstständigen Erleben eines einfachen Montageprozesses von Spielzeugautos. Durch die große Runde aus 13 Teilnehmern konnten 3 Gruppen gebildet werden, in denen jeder eine bestimmte Rolle einnahm und damit eine vorgegebene  Unternehmensposition verkörperte. Dies ermöglichte die Demonstration der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens. Die Herausforderungen der Informationsübermittlung, Nutzung von Formularen als auch das Zusammenarbeiten und die Kommunikation wurden für den Einzelnen spürbar, wodurch die Erkenntnis aufkam, dass selbst ein einfacher Prozess eine hohe Komplexität aufweist. Um mit dieser Komplexität selbstständig umzugehen, bekamen die Teilnehmer methodische Ansätze der Prozessanalyse und -modellierung an die Hand. Die entstandenen Ergebnisse variierten zum Teil sehr stark, da den Teilnehmern zum Beispiel hinsichtlich des Detaillierungsgrades Spielraum gegeben wurde.

Die methodischen Ansätze waren sehr vereinfacht, weshalb ein detailliertes Aufzeigen von Handwerkszeuge für den unternehmerischen Alltag wie Modellierungsnotationen bis hin zu unterschiedlichen methodischen Ansätzen der Prozesse folgten.

Nach einer Pause zur Erholung und zum Netzwerken galt es, sich mit Digitalisierungsansätzen für diesen rein manuellen Montageprozess auseinanderzusetzen.

Strukturierte und einfache Prozesse als Voraussetzung für die erfolgreiche Digitalisierung

Bei dem Gedanken an Digitalisierung geht es sofort um Sensoren zur Datenerfassung, Software zur Datenaufbereitung, Tablets zur Unterstützung der mobilen Arbeit oder auch Roboter im Bereich der Montage und Fertigung. Oftmals wird solch eine Technologie eingeführt, weil diese neu ist, weil sie von Anbietern empfohlen wird oder weil die Konkurrenz darauf schwört. Darum geht es aber bei der Digitalisierung NICHT!

Bei der Digitalisierung geht es in erster Linie darum, einen bereits bestehenden Prozess – mit welchen Mitteln auch immer – zu verbessern.

Der Demonstrator zum Modulbaukasten Digitalisierung repräsentierte den Teilnehmern Optionen der Digitalisierung in den ihnen bekannten Prozessschritten der Montage eines Spielzeugautos. Dadurch konnte die praktische Relevanz von Digitalisierung hautnah miterlebt werden.

Dieser Basisworkshop ist Teil einer Workshop-Reihe zum Thema Prozessmanagement. Die folgenden 3 Workshops vertiefen zunehmend das gewonnene Wissen zum Prozessmanagement bis hin zur Anwendung von konkreten Softwaretools.

Für weitere Informationen zum Workshop und zum Thema Prozessmanagement steht Ihnen Mandy Tawalbeh gern telefonisch (+49 (0) 371 / 531 31747) oder per Mail (mandy.tawalbeh@betrieb-machen.de) zur Verfügung.