Digitalisierung im Mittelstand – die große Herausforderung liegt neben dem Ausbau der Infrastruktur und dem Entstehen digitaler Roadmaps in den Unternehmen vor allem in maßgeschneiderten Aus- und Weiterbildungsstrategien. Dass Digitalisierung auf Dauer nur erfolgreich funktioniert, wenn die neuen Technologien in einem kreativen Mix aus bewährten Lernformen und neuen „Digital Learnings“ vermittelt werden, das war der Schwerpunkt dieses speziellen Thementages.

„Wieviel digitales Lernen braucht 4.0?“ – Unser Gastgeber, das Volkswagen Bildungsinstitut Zwickau, arbeitet an Antworten und Lösungen. Welche Ansatzpunkte und Ergebnisse bereits vorliegen, aber auch welche Herausforderungen noch zu meistern sind, dafür konnten wir uns gemeinsam mit unseren Gästen live vor Ort an 3 ausgewählten Schwerpunkten auf den Gebieten Automatisierungstechnik/Robotik, Fachinformatik und Visuelles Training konkrete Antworten und Anregungen holen. Der anschließende Impulsvortrag von Herrn Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH, sowie die moderierte Diskussion zum Thema in 3 Themeninseln gaben den Teilnehmern vielfältige Möglichkeiten, neue Gedankenansätze für die Arbeit im eigenen Unternehmen zu entwickeln.

Fast 30 Führungskräfte und Prozessverantwortliche aus Industrieunternehmen, von Bildungsträgern, Netzwerker aber auch aus der Zeitarbeitsbranche konnten so über die vielfältigen Herausforderungen bei der „Umsetzung und Übersetzung“ der neuen Digitalisierungstechnologien in maßgeschneiderte Aus- und Weiterbildungskonzepte neue Erkenntnisse mitnehmen.

Die abschließende Podiumsdiskussion mit den Experten unseres Gastgebers und den Moderatoren der Themeninseln machte nochmals den breiten Handlungsbedarf deutlich:

  • Smarte Weiterbildungsangebote setzen smartes Weiterbildungspersonal und gut trainierte Lern-Coaches voraus.
  • Lernen von digitalen Anwendungen führt nicht selten über den Weg „Trial & Error – Just try it!“
  • Digitales Lernen in der richtigen Dosis bekannter und neuer Lernformen führt schrittweise auch zu neuen Formen des kollaborativen Lernens.
  • Die Geschwindigkeit der Veränderungen durch den digitalen Wandel stellt den Anspruch des lebenslangen Lernens in eine neue Dimension.

Ein Personalverantwortlicher brachte es auf den Punkt:

 „…wir haben die Wirkungen des digitalen Zeitalters für unser Geschäftsmodell und unsere Mitarbeiter erkannt und setzen deshalb auf Kontinuität in der Aus- und Weiterbildung.“

Ein weiterer Teilnehmer kam zu dem Schluss:

“…Work-Life-Balance und digitaler Wandel werden zur Neuausrichtung der Erwartungshaltung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Verhältnis von Arbeit – Freizeit – Verantwortung im Job führen.“

Und ein Gast aus einem Zeitarbeitsunternehmen kommentierte:

“Wir erkennen zunehmend die neuen Anforderungen von Industrie und Logistik an Zeitarbeitnehmer – Kommissionieren mit der Google Glass-Brille, aber bald auch Mindestkenntnisse im Umgang mit Hochvolt-Batterien für die neuen Antriebe. Das erfordert neue Qualifizierungsansätze.“

So war dieser erste Thementag zur Qualifizierung 4.0 – „Umschalten im Kopf?!“ – ein Gedankenaustausch, der Versuch einer Bestandsaufnahme und auch diesmal wieder ein intensiver Austausch zwischen den Unternehmen selbst, um Erfahrungen und Kompetenzen zu vermitteln und weiterzugeben.

Das Fazit vieler Teilnehmer bestätigt uns vom Team des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Chemnitz darin: Das Thema bietet genügend Potenzial für eine Fortsetzung des begonnenen Dialoges – schon in nächster Zeit.

Weitere Fragen rund um das Thema und die Veranstaltung beantwortet Ihnen gern Hans-Eberhard Jung per Mail an: hans-eberhard.jung@betrieb-machen.de oder telefonisch unter: +49 (0) 371 / 90 949 39.

|| © TU Chemnitz