Komplex-vernetzte Prozesse in Produktion und Logistik werden durch die Digitalisierung immer leichter gestaltbar und transparenter in Prozessplanung, Steuerung und Optimierung. Unser Gastgeber, ESKA Automotive GmbH Chemnitz, hat, getrieben durch die Anforderungen von Leichtbau und Wettbewerbsfähigkeit, seine Aluminium-Schraubenfertigung auf ein neues, hochvernetzt-automatisiertes Fabriksystem umgestellt und erfolgreich eingeführt. Vom Drahtcoil über die Rohformung, Wärmebehandlung und Gewindeprofilierung bis zur einbaufertigen Schraube – das kennzeichnet dieses Konzept heute. Da dieses nur mit einer ausgefeilten Logistiksteuerung in Echtzeit beherrschbar ist, bestätigte uns in der Überlegung, diesen speziellen Thementag gemeinsam mit dem Bundesverband Logistik (BVL), Regionalgruppe Südwestsachsen/Oberfranken, auszurichten.
Die durchgängige Erfassung von Produktionsdaten und deren Nutzung in Echtzeit schafft messbare Wettbewerbsvorteile für Durchlaufzeit und Flexibilität nach Kundenabruf. Mit Spannung verfolgten die Teilnehmer die Umsetzung dieses Konzepts während des Erfahrungsberichtes des Projektmanagers. Im anschließenden Prozessrundgang war die beste Gelegenheit, um mit den Produktionsverantwortlichen live vor Ort Erfahrungen und Erkenntnisse zu diskutieren.
20 Führungskräfte und Prozessverantwortliche aus verschiedenen Unternehmen und Branchen konnten so im Rahmen des Thementages über die vielfältigen Herausforderungen der Digitalisierung am Beispiel des Fertigungszentrums für Aluminiumschrauben Erfahrungen sammeln und austauschen. Das Mittelstand 4.0- Kompetenzzentrum Chemnitz stellte in diesem Zusammenhang das selbstentwickelte „Reifegrad-Modell 4.0“ vor. Eine effektive Methode, besonders für kleine und mittelständische Unternehmen, um bei der Fragestellung „Wo stehen wir bei der Digitalisierung?“ eine Standortbestimmung im Team durchzuführen und erste sinnvolle Umsetzungsschritte abzuleiten. Dabei geht es nicht etwa um die Einführung komplexer ERP-Systeme, sondern um erste kleine, überschaubare und einfache digitalisierte Lösungen. An Beispielen konnten unsere Experten den Teilnehmern die Vorgehensweise und konkrete Umsetzungsbeispiele vorstellen.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurde klar, dass solche komplexen Projekte auf dem Weg zu einer Industrie 4.0 vor allem managementseitig geführt und getrieben werden müssen. Zugleich war es auch für unseren Gastgeber wichtig, die Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen frühzeitig zu informieren und einzubeziehen, um Vorurteile und Ängste abzubauen und die Qualifizierung und die Ideen der Mitarbeiter kontinuierlich in die Projektrealisierung einzubinden. Der Produktionsleiter des Aluminiumzentrums, Herr Kraft, brachte es auf den Punkt:
„Die Logistiksteuerung im Regallager und die Teilesteuerung zu den Maschinen läuft heute nahezu automatisch ab. Damit können sich unsere Mitarbeiter auf andere Prozessschwerpunkte und Verbesserungen konzentrieren“.
So war auch dieser Thementag wieder ein intensiver Austausch zwischen den Unternehmen selbst, um Erfahrungen und Kompetenzen zu vermitteln und weiterzugeben.
Weitere Fragen rund um das Thema und die Veranstaltung beantwortet Ihnen gern Hans-Eberhard Jung per Mail an: hans-eberhard.jung@betrieb-machen.de oder telefonisch unter: +49 (0) 371 / 90 949 39.