Am 28. Juli 2017 luden wir  zum Fachforum Digitale Zukunft @Sachsen ein. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verlag Der Tagesspiegel, der IHK Chemnitz, des HighTech Startbahn Netzwerk, der CWE und Google. Unternehmer konnten sich zum digitalen Wandel austauschen und gemeinsam Potentiale aufdecken.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz, wandte sich Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich mit seiner Keynote an das Forum. Da aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung immer mehr Daten generiert werden, sieht Tillich das Ordnen dieser Daten als große Herausforderung. Auch ist ihm Datensicherheit besonders wichtig: „Früher sind Diebe durch die Tür eingestiegen und heute durch das Kabel. Da müssen wir ausreichende Vorkehrungen treffen.“
Des Weiteren ermutigte er Sachsens Unternehmen, jetzt in neue Technologien zu investieren: „Wir Sachsen sollten uns nun antizyklisch verhalten und die gute Konjunktur nutzen, um Investitionen in die Digitalisierung zu tätigen.“ Jedoch könne man den Wandel nicht nur mit Förderungen herbeiführen, es sei auch der Mut der Unternehmer notwendig.

Praxisbeispiele sächsischer Unternehmen

Im Anschluss stellten Unternehmer ihre bisherigen Schritte auf dem Weg in eine digitalisierte Arbeitswelt vor. Jens Kieselstein, Geschäftsführer der Kieselstein International GmbH Chemnitz, sprach über die Neuentwicklung der Kieselstein-App K.connect zur Auftragsabwicklung und ein aktuelles Projekt zum digitalen Zwilling – einem digitalen Abbild einer Maschine. Für ihn und sein Unternehmen ergeben sich ganz neue Möglichkeiten: „Wir werden vom Maschinenbauer immer mehr zum Software- und Prozessentwickler. Daraus können ganz neue Geschäftsmodelle entstehen.“

Anschließend gaben Stephan Drescher, Geschäftsführer enviaTEL GmbH Markkleeberg und Dr. Matthias Nagel, Managing Director Simba n³ einen Einblick in die Digitalisierung von Kernprozessen für Breitbandausbau und Energieversorgung. Für Nagel ist dabei Teamwork besonders wichtig, denn nur so könne man erfolgreich sein.

Podiumsdiskussion „Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt“

Die Teilnehmer der anschließenden Podiumsdikussion sprachen über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt und auch auf die Politik. Denn beim Arbeitszeitgesetz sehen sie aktuell Handlungsbedarf: So fordern immer mehr Mitarbeiter flexible Arbeitszeiten, um Beruf und Familie zu vereinen. Jens Kieselstein fasst zusammen, dass dafür die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen: „Dafür benötigen wir nicht nur die Industrie 4.0, sondern auch eine Politik 4.0.“

Als weitere Herausforderung gilt der Umgang mit älteren Mitarbeitern: Thorsten Schulz, Netzwerkmanager HighTech-Startbahn Netzwerk e.V, resümiert, dass diese den neuen Technologien gegenüber häufig etwas verschlossener sind: “ Aber wenn man den Kolleginnen und Kollegen deren Vorteile in Ruhe erklärt, sind auch sie mit Begeisterung dabei.“

Prof. Egon Müller, Sprecher des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz, verwieß noch einmal auf die Notwendigkeit digitaler Bildung und betonte das Informations-, Qualifizierungs- und Unterstützungsangebot des Kompetenzzentrums in den unterschiedlichsten Themenfeldern der digitalen Arbeitswelt: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen bei Fragen gern zur Seite und gehen neue Herausforderungen gemeinsam mit Ihnen an.“

Im Anschluss an die Veranstaltung konnten die Gespräche bei einem Get Together individuell fortgesetzt und intensiviert werden.

Zur Veranstaltung gelangen Sie hier.