Die Ausgangssituation

Die thoenes Dichtungstechnik GmbH ist ein technischer Textilhersteller. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Dichtungen, geflochtene Leichtbauteile und Filtrationselemente. Um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der innerbetrieblichen Arbeitsabläufe erforderlich. Dies bedingt auch die Veränderung der Betriebsmittelanordnung und führt zu variierenden Prozessabläufen. Damit die notwendigen Gestaltungs- und Veränderungsmaßnahmen effizient umgesetzt werden können, müssen sie bei allen Beteiligten im Unternehmen bekannt und akzeptiert sein. Dies gelingt durch ein rechtzeitiges Einbeziehen in den Veränderungsprozess. Im gemeinsamen Umsetzungsprojekt mit der thoenes® Dichtungstechnik GmbH wird der Arbeitsbereich der Flechterei planungstechnisch zu mitarbeiterzentrierten Arbeitsplätzen umgestaltet.

Schrittweise zur erfolgreichen Lösung

Fünf Projektschritte führten ans Ziel. In einer Anforderungsanalyse wurden zunächst Schwerpunkte, Layoutplanung, Arbeitsbereichsgestaltung und Change Management gemeinsam mit dem Unternehmen herausgearbeitet. Mit methodisch planerischer Unterstützung wurde das Unternehmen anschließend in die Lage versetzt, zukünftige Layouts selbst zu planen. Die Konzeption und Durchführung eines LEGO SERIOUS PLAY® (LSP) Workshops trug dazu bei, die Belegschaft aktiv in die Umgestaltung einzubeziehen. Basierend auf den Ergebnissen konnte ein Virtual Reality (VR) Workshop mit den Beteiligten im Unternehmen umgesetzt werden. Abschluss des Projekts bildete die Wissensdokumentation.

Methodisch-planerische Unterstützung

Ein methodisches Vorgehen reduziert den Planungsraum und somit den Projektumfang und gewährleistet den Projekterfolg. Hierzu wurden vom Unternehmen die spezifischen Flächenzuordnungen der einzelnen Fertigungsplätze sowie die Maschinen- und Anlagengeometrien innerhalb eines 3D-CAD-Systems gepflegt und dienten der detaillierten Flächendimensionierung. Dieses System dient – in Verbindung mit bspw. Gebäude- oder Rohrleitungsgeometrien – als zentrales Instrument zur Layoutplanung.

Planungsschwerpunkte:

  • Prozessfluss
  • Flächendimensionierung
  • Anordnungsoptimierung

Durchführung des Workshops

Mitarbeiter aus den Abteilungen Fertigung, Forschung- und Entwicklung, Geschäftsleitung, Qualitätsmanagement sowie dem Verkauf nahmen am Workshop teil. Sie drückten ihre individuellen Störfaktoren, Ideen sowie Erfolgsfaktoren und -treiber bezüglich des Arbeitsbereichs zunächst in individuellen Lego Modellen aus. Die wichtigsten Kernelemente der Individualmodelle wurden in ein gemeinsames Modell implementiert. Somit konnte sich jeder Teilnehmer im Veränderungsmodell wiederfinden. Mit der Gewichtung der Kernelemente erfolgte die Konkretisierung auf die wichtigsten Veränderungsmaßnahmen.

Auswertung des Workshops

Als Störfaktoren nannten die Teilnehmer vor allem die schwierige Kommunikation zwischen Abteilungen, die Struktur der Arbeitsprozesse sowie der verfügbare Platz in der Produktion mit den Distanzen und Anordnungen von Arbeitsmitteln. Im Vergleich dazu waren es vor allem Themen wie die Zentralisierung der Spulenvorbereitung, die Schaffung von Transparenz durch Kommunikation und die klaren Strukturen in den Prozessen, die das ideale Arbeitsumfeld der Flechterei prägen sollen. Durch die Reflexion der Modelle entstanden bei allen Teilnehmern neue Einsichten, die das Gesamtbild beeinflussten und Themen neu bewerteten.

mitarbeiterzentrierte Arbeitsplätze

Erarbeitung der VR-Visualisierung

Im Workshop „Detailplanung“ wurden zunächst die Potenziale möglicher Lösungen vorgestellt.

Diese bieten für die Mitarbeiter gute Anknüpfungspunkte bei der täglichen Arbeit und können das Digitalisierungsniveau im Unternehmen steigern.

Für die einzelnen Organisationsbereiche wurden daher alle relevanten Programme aufgenommen, erforderliche Schnittstellen abgeleitet sowie das vorhandene ERP-Programm nochmals überprüft. Weiterhin wurde festgestellt, dass der Zugang zu PC-Arbeitsplätzen im Unternehmen sehr unterschiedlich und das Rollen- bzw. Rechtekonzept ausreichend ausgeprägt war.

Tipps zur Durchführung eines Workshops mit VR

Bei der Durchführung eines Workshops mittels einer VR-Brille sollten Sie einige Aspekte beachten:

  • eine klare Agenda im Vorfeld festlegen
  • Untersuchungsgegenstände so auswählen, dass diese mittels VR partizipativ untersucht werden können (beispielsweise komplexere Arbeitsvorgänge)
  • eine geeignete Umgebung mit ausreichend Bewegungsfläche (5 x 5 m) auswählen und der Möglichkeit, dass alle Teilnehmer mit dem Mitarbeiter, der gerade die Ansicht führt, kommunizieren können
  • VR-Zeiten gleich verteilen, sodass jeder Mitarbeiter sich zu gleichen Anteilen einbringen kann

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